Works of Art for Marine Mammals
22. Februar 2021


Mein Weg zu den Orcas

Mein Weg zu den Orcas oder Wie die Orcas und ich zueinander kamen.

Wale und Delfine faszinieren mich schon lange. Die nahen Begegnungen mit Schweinswalen beim Segeln auf der Ostsee lösten immer Glücksgefühle in mir aus. Die Sehnsucht nach der Begegnung mit Delfinen und Walen blieb und wurde größer. Das Buch „Die Sinfonie der Wale“ einer Walforscherin über das Leben der Orcas hat mich beim Lesen 2005 noch mehr verzaubert. Zu diesem Zeitpunkt ahnte und wusste ich nicht, in welcher Verbindung mit meiner Arbeit und meinem Leben die Orcas mal sein würden. Auf der Suche danach, wo überall auf der Welt Wale leben und wie ich dort hin komme, landete ich 2010 auf norwegischen Internetseiten. Wow! Pottwale im Sommer und Orcas im Winter!

Skandinavien zog mich schon lange magisch an; jährliche Urlaube und zu diesem Zeitpunkt auch die Teilnahme an einem EU-Projekt für Unternehmerinnen sowie der wachsende Wunsch in Skandinavien zu leben, führten mich schon mehrfach im Jahr nach Schweden. Ein vierwöchiger Urlaub in Norwegen im Alter von 19 Jahren tauchte wieder sehr präsent auf, ebenso die Jahrzehnte alte Vision vom mehrwöchigen Reisen im Wohnmobil. 2014 stellte mein jüngster Sohn mir die entscheidende Frage: „Mama, was hält dich davon ab, es einfach zu tun?“ Darauf gab es in mir keine wirkliche Antwort. Ich ließ meine Träume und Visionen in mir zu. Dies brachte das Universum zum Schwingen und etliche Monate später befand ich mich im Wohnmobil auf meiner dreimonatigen Pilgerreise der sehr speziellen Art auf dem Weg nach Nordnorwegen. Auf zu den Walen!

Andenes auf den Vesterålen war mein nördlichstes Ziel. Von hier aus fuhren täglich Boote hinaus auf den Nordatlantik. Nach meinen Informationen gab es im Sommer vor allem Pottwale zu sehen, und meine geliebten Orcas im Winter. Nach weit über 2000 Kilometern in Andenes angekommen war es so stürmisch, dass die Touren von Tag zu Tag verschoben wurden. Dann ging es endlich los! Ich hatte eine Mitternachtstour mit einem Rib-boat gebucht. Man sagte uns, dass die Pottwale aufgrund des Sturmes nicht in der Nähe sein. Zunächst machte sich Enttäuschung breit. Aber was dann kam, war mit das Magischste und Faszinierendste was ich bis dahin erlebt hatte. Plötzlich tauchten Blas und Rückenflossen auf, immer mehr. Eine große Gruppe von Grindwalen näherte sich unserem Boot. Neugierig und verspielt kamen sie bis zur Bootsberührung heran. Ich habe erst Monate später so richtig realisiert, was ich da draußen auf dem Nordatlantik, 16 Kilometer vom Land entfernt in einem kleinen Boot, eine Armeslänge neben und vor mir gesehen und gehört habe.

Die Sehnsucht nach den Orcas blieb. In der Woche darauf lernte ich auf den Lofoten eine Deutsche kennen, die schon viele Jahre dort lebte. Sie berichtete so ganz nebenbei, dass die Orcas täglich bei ihr Zuhause vorbeischwimmen. Im Sommer! Leider hatte sie mir nicht verraten, wo sie wohnt ;-).

Nur, wieso sind die Orcas im Sommer da?
Ich hörte, es habe wohl mit der Fischerei zu tun, die sich auf die Fischbestände auswirken, speziell Hering, die Leibspeise der Orcas im Nordatlantik. Mehr Infos hatte ich nicht und damals dachte ich, die Auswirkung auf die Heringsbestände sei negativ. Heute weiß ich, dass sich die Heringsbestände im Bereich der Lofoten, Vesterålen und der Senja-Halbinsel – dank Einhaltung strenger Bestimmungen und der Regenerationsfähigkeit der Natur – im Verlauf von 20 Jahren so erholt haben, dass die Orcas nun fast das ganze Jahr da sind, und sich auch sonst immer mehr Wale einfinden. Dennoch sind sie stark gefährdet, auch in Norwegen, dazu mehr weiter unten.

Ein paar Tage später saß ich morgens zum Frühstück auf einem Parkplatz oberhalb des Meeres mit herrlichem Ausblick aufs Wasser und beobachtete mehrere Boote. Da war doch noch etwas! Schwarze Rückenflossen direkt neben den Booten. In der Annahme, es seien Schweinswale schaute ich durch mein Fernglas und geriet emotional fast aus der Fassung: Orcas! Tatsächlich Orcas! So schnell, wie sie an der Küste entlang schwammen, konnte ich gar nicht zusammenpacken und hinunter fahren an die Felsküste. In mir kam der Gedanke auf, wenn sie morgens in diese Richtung schwimmen, kommen sie abends sicherlich wieder zurück. Später am Tag musste ich darüber lachen. Dennoch positionierte ich mich am Abend direkt unten am Wasser. Und dann kamen sie! Nachts um halb eins. Was für ein magisches, emotionales Erlebnis für mich! „Meinen“ Orcas so nahe zu sein! Wie grandios muss das erst sein, auch ihnen in einem kleinen Boot auf dem Wasser zu begegnen!
Die nächste Orca-Begegnung war nur indirekt eine. Ich war gerade nach Norwegen umgezogen, und während ich abends zum Anstreichen auf der Leiter stand, zogen Orcas ganz in der Nähe, quasi vor meiner Haustüre, durch den Fjord. Das erfuhr ich erst in der Woche darauf. Das war hier in dieser Gegend noch nie vorgekommen, so weit südlich hielten sich die Orcas sonst nicht auf. Die Berichte, Fotos und Filme von diesem Ereignis bei mir „um die Ecke“ haben mich eine Weile noch betrübt, wie gerne hätte ich dieses Spektakel auch live erlebt! Was hat die Orcas veranlasst, hier bei mir vorbei zu schauen?

Die kleinen Schweinswale entdecke ich oft im Fjord. Es ist jedes Mal eine große Freude. Zum Glück lassen sie sich von den Umweltbedingungen im Wasser < scheinbar > nicht so beeindrucken. Zumindest sind sie noch da. Kunststoff- und anderer Zivilisationsmüll, Unterwassersprengungen für einen Tunnel und anderer Unterwasserkrach wie seismografische Messungen sind für alle Meeresbewohner eine hohe Belastung. Vor allem für die Wale muss es qualvoll sein, da Schall ja nun mal ihr Kommunikations- und Ortungsmedium ist.

Auf den Lofoten gibt es eine Forschungsstation, die sich mit diesen Auswirkungen intensiv beschäftigt. Besonders brisant ist aktuell, dass der Großraum Lofoten und Vesterålen für Ölbohrungen freigegeben werden soll. Dies wäre eine Katastrophe für alle Wale und in der Folge für das große Ganze, für diese Erde. Dieses besondere Areal ist eine Kinderstube und der Lebensraum von so vielen verschiedenen Walarten! Vor Ort machen sich nicht nur dieses Forschungsteam, sondern auch weitere Initiativen usw. stark, dies zu verhindern. Jede Stimme dagegen ist gefragt, egal von wo auf der Welt!

Als ich auf meiner Pilgerreise zu den Walen das Forschungsteam und die deutsche Gründerin kennenlernen wollte, hatten sie gerade ihre Station auf den Lofoten aus Kostengründen schließen müssen. Umso mehr freue ich mich, dass sie nun die Arbeit vor Ort wieder aufnehmen konnten. Mehr Infos dazu und Möglichkeiten, die wichtige und wertvolle Arbeit von ocean-sounds zu unterstützen, auf der Webseite https://www.oceansounds.no/.

Anfang 2019 hatte ich das Universum gebeten, mir einen Weg zu zeigen, wie ich mehr und noch wirkungsvoller als in meinem kleinen privaten Bereich zum Schutz der Wale tun kann. Ich verspüre hier eine meiner Lebensaufgaben, die viel weitreichender ist, als „nur“ für die Wale etwas zu tun. Letztlich geht es für mich darum, in Menschen wieder den Respekt und die Achtung vor sich selbst und dem Leben an sich zu wecken und bewusst zu machen. Auch vor dem eigenen. Da sind wir dann schnell beim Thema Selbstliebe….

„Ein Mensch ist Teil des Ganzen, das von uns „Universum“ genannt wird, ein zeitlich und räumlich begrenzter Teil. Er erlebt sich selbst, seine Gedanken und Gefühle als etwas vom Rest getrenntes, was eine Art optische Täuschung seines Bewusstseins ist. Diese Wahnvorstellung ist für uns eine Art Gefängnis, das uns auf unsere persönlichen Wünsche und auf die Zuneigung zu einigen wenigen Menschen in unserer Nähe beschränkt. Unsere Aufgabe muss es sein, uns aus diesem Gefängnis zu befreien, indem wir unseren Kreis des Mitgefühls erweitern, um alle Lebewesen und die ganze Natur in ihrer Schönheit zu erfassen.“ ~ Albert Einstein

Gleichzeitig war ich auf der Suche nach einem passenden Leitbild und einem Logo für mein Coaching mit Frauen. Wenn ich Fragen habe, Lösungen suche und mit dem Verstand nicht weiterkomme, gehe ich hinaus in die Natur, in den Wald, ans Wasser, oder in die Fjells; hier bekomme ich immer Antworten und Lösungswege. Und so kamen die Orcas wieder zu mir. Auf einer Fjelltour. Plötzlich waren sie in mir ganz präsent, ich sah und hörte sie, hatte ein Bild vor dem inneren Auge, das für mich viel Kraft ausdrückte, aber auch Leichtigkeit und Lebensfreude.

Zurück vom Fjell recherchierte ich im Internet nicht nur Fotos, sondern auch weitere Informationen über das Leben der Orcas. Und dann kam die nächste tiefgreifende emotionale Botschaft: Orcas haben Wechseljahre! Kein anderes Säugetier neben dem Menschen hat sonst Wechseljahre, nur zwei Wale aus der Familie der Wale (Belugawale und Narwale) und zwei aus der Familie der Delfine, Grindwale (siehe Fotos) und die Orcas!

Bisher hatte ich mir selten wirklich Gedanken darüber gemacht, wieso im Tierreich die Weibchen bis fast an ihr Lebensende gebärfähig bleiben, und der Mensch nicht. Auch die Wissenschaft hatte sich wohl diese Frage wenig gestellt und vor allem darauf keine tatsächlichen Antworten gefunden. Die bisherige Annahme, es würde eventuell mit dem medizinischen und sonstigen „Fortschritt“ zu tun haben, ist inzwischen für Forscher nicht mehr haltbar. Die laufenden Forschungen speziell bezüglich der Orcas sollen auch für uns Menschen Antworten bringen.

Bleibt zu hoffen, dass diese Forschungen sorgsam und in freier Wildbahn stattfinden. Zu viele Orcas sind seit den 1970-er Jahren schon qualvoll gefangen, so von ihren Pods getrennt und weltweit in Delfinarien und Sea-worlds gebracht worden. Viele von ihnen sind dabei oder später in Gefangenschaft gestorben. Eine artgerechte Haltung in Zoos und Wasserbecken wird nie möglich sein! By the way: auch für viele viele andere Tierarten nicht, weder in Zoos, noch in der Massentierhaltung! Aber dies ist ein anderes Thema und wird im Blogartikel über vegane Ernährung aufgegriffen.

Lassen wir uns inspirieren von den Orcas und uns unabhängig von Wissenschaft und Forschung auf unsere eigenen Gedanken, Emotionen und Deutungen ihrer Botschaften und ihrer Weisheit einlassen. Für unsere eigene Lebenszeit. Für unsere Kinder und Enkelkinder. Für das Leben auf dieser Erde.
Einen sehr schönen berührenden Text, eine Botschaft der Orcas, habe ich hier gefunden: „Menschen, findet wieder zueinander“
https://www.dagmarlanscha.com/Deutsch-MENUe/Botschaften/Botschaft-Orca/index.php/

Ich wünsche dir von Herzen mehr Tiefgang in deinem Leben und weniger Oberflächlichkeit, Zeit-Inseln und Zeit-Räume zum Abtauchen und Krafttanken.
Mein Norwegen-Retreat und mein Lebens-Energie-Coaching tragen dazu bei!

Überarbeiteter Original-Artikel von 2019