Entwicklungsbegleitung Teil 1
20. März 2021
Beckenboden-Kongress
13. Dezember 2021

„Was hat Selbst-Kontrolle mit Selbst-Regulation zu tun?“ Teil 2 von 4

Was ist Selbst-Regulation?

Herzschlag, Atmung, Blutdruck, Körpertemperatur, Organfunktionen sind bekannte Beispiele für eigenständige, unabhängige Regulation in unserem Nervensystem. Die Filterleistungen unseres Gehirns bezüglich unserer Sinne müssen ebenso gut und eigenständig arbeiten, damit wir achtsam, aufmerksam, leicht, stressarm durch den Tag und auch durch die Nacht gehen; damit wir uns automatisiert sicher durch Zeit und Raum bewegen; damit wir konzentriert und fokussiert handeln können.

Selbst-Regulation = innere Prozesse zur Herstellung des inneren Gleichgewichtes = Fundament

Die Entwicklung von Selbst-Regulation braucht Unterstützung von Außen:
Vermeidung von Energievampiren
– Schaffen von Energiequellen
und
– die Bausteine des Fundamentes von Lernen und Entwicklung in Harmonie und Balance
bringen
gewürzt mit (Selbst-) Liebe, Wärme, Wertschätzung.

Auf dieser Basis kann sich tatsächliche Selbst-Kontrolle entwickeln.

Was ist Selbst-Kontrolle?

Herzschlag, Blutdruck, Körpertemperatur und Organfunktionen können wir nicht mit dem Verstand, mit dem Willen beeinflussen und somit auch nicht kontrollieren. Unsere Atmung lässt sich bedingt willentlich beeinflussen; wir können willentlich den Atemrhythmus verändern, und den Atem willentlich für einige Sekunden anhalten, bis die Selbst-Regulation der Atmung wieder die Führung übernimmt und wir automatisch weiteratmen. Andere Mechanismen unseres Körpers können wir willentlich beeinflussen, wenn die Regulation vorher gut funktioniert. So haben wir bspw gelernt, uns auf beiden Füßen sicher durch Raum und Zeit zu bewegen. Dies erfordert ein komplexes fein abgestimmtes Zusammenspiel aller Nervenbahnen. Ist dies gestört durch Stressfaktoren wird es schwierig für ein System, was sich ansonsten soeben in der Balance halten kann. Im inneren wie im äußeren Gleichgewicht.

Im balancierten System können wir mit Leichtigkeit, Begeisterung und Neugier und ohne Schweißausbrüche und Kopfkino von der obersten Leuchtturmplattform herunterschauen… Ein System mit geringen Dysbalancen der Selbst-Regulation hat Selbst-Kontrolle-Strategien, trotz nicht kontrollierbaren Angst-Schweißausbrüchen von der obersten Leuchtturmplattform herunterzuschauen; wenn auch mit deutlich weniger Freude und Leichtigkeit und mit hoher Anspannung und Stress. Ein System mit starken Dysbalancen der Selbst-Regulation steigt erst gar nicht auf den Leuchtturm hinauf… und rennt vielleicht sogar davon. Da wurde der Leuchtturm zum Säbelzahntiger.

Selbst-Kontrolle = Verhaltensmanagement

Welche Stressfaktoren blockieren eine balancierte gelingende Entwicklung der Selbst-Regulation?

Viele Faktoren in der Schwangerschaft, während der Geburt und im ersten Lebensjahr spielen eine entscheidende Rolle, wie vollständig oder unvollständig die neurophysiologische Entwicklung verläuft. An dieser Entwicklung hängt ein großer Teil des weiteren Entwicklungspotentials eines Menschen.

„Störfaktoren“ einer ausbalancierten harmonischen Gesamtentwicklung – dies schließt die Persönlichkeitsentwicklung mit ein! – sind vielfältig und können schon in der Schwangerschaft Einfluss genommen haben. Erkrankungen der Mutter, Vitalstoffmangelzustände der Mutter, toxische Belastungen, Stress aller Art, Unfälle, Traumata sind nur einige Beispiele für Belastungen während der Schwangerschaft. Geburten verlaufen oft sehr unharmonisch bis traumatisierend auch für das System des Kindes. Bindungsunterbrechungen zwischen Mutter und Kind in den ersten Lebensminuten, -tagen und -monaten, Erkrankungen des Kindes in den ersten Lebensjahren (dazu zählen auch häufige Infekte), Wirbelsäulenblockaden insbesondere der Halswirbelsäule, Vitalstoffmangel, Verwertungsstörungen von Nahrungsmitteln, Allergien, … sind weitere Verhinderer einer harmonischen und vollständigen neurophysiologischen Entwicklung und Ausreifung der Selbst-Regulation, sowie epigenetische und systemische Aspekte, Glaubenssätze, Kultur, muttersprachliche Prägungen.

 

 

Themen Teil 3 und 4:

  • Wie wirkt sich eine Dysbalance der Selbst-Regulation bei Kindern aus?
  • Lösungsstrategien für ein solides starkes Fundament von Lernen und Entwicklung.

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