Works of Art for Marine Mammals
22. Februar 2021
Entwicklungsbegleitung Teil 2
22. März 2021

„Entwicklungsbegleitung Kinder und ihre Familien“

Blogartikel
„Was hat Selbst-Kontrolle mit Selbst-Regulation zu tun?“ Teil 1 von 4

Du sitzt am Schreibtisch und hast etwas Wichtiges an deinem PC zu erledigen, das deine volle Konzentration und Aufmerksamkeit erfordert. Plötzlich beginnt es draussen zu dröhnen. Ausgerechnet heute fangen sie an, die Straße aufzubuddeln. Das ist nicht in einer Stunde zuende. Und nun? Du kochst dir erst einmal einen Kaffee. Dann staubsaugst du. Dann probierst du es doch, dich an den PC zu setzen. Es dröhnt draussen. Du konzentrierst dich darauf, dich zu konzentrieren. Vielleicht hilft es, sanfte Musik über Kopfhörer zu hören, während du an deiner Aufgabe sitzt. Es dröhnt draussen immer noch, du hörst es sogar trotz Musik über Kopfhörer auf den Ohren. Du stehst auf und rennst herum. Wieder hinsetzen. Herumrennen. Allmählich verspürst du zunehmende Wut. Und Verzweiflung. Wie sollst du diese wichtige Aufgabe heute bloß schaffen? Nach ein paar Stunden bist du völlig geschafft. Und fällst erschöpft aufs Sofa. Also dann eben morgen. Morgen? Morgen das selbe Spiel…

Wenn du dir morgens deine Kleidung anziehst, spürst du für einen Augenblick den Stoff auf deiner Haut, den Gürtel von der Hose, das Labelschild vom T-shirt. Nach kurzer Zeit nimmst du es nicht mehr wahr. Dein Gehirn hat diese Wahrnehmung aus deinem Bewusstsein weggefiltert, denn auf der Haut sind die Impulse ja noch da. Juckt dich dann dennoch manchmal das Labelschild im T-shirt? Kratzt du dann im Nacken, fängt es an dich zu stören? Kannst du dich dann noch auf deine Arbeit konzentrieren? Wie kontrollierst du, das Schild nicht mehr wahrzunehmen?

So und ähnlich geht es vielen Kindern.

Von Geburt an. Manchmal fällt dies erst im Kindergartenalter und besonders dann im Grundschulalter auf.

Welche Strategien helfen, sich dennoch zu konzentrieren und Aufgaben erfolgreich zu bearbeiten?

Unser Gehirn ist in der Lage, alles zu filtern, was unsere Sinnesorgane ihm liefern. Ohne diese Filterleistung würden wir alles, und alles gleich wahrnehmen, was wir hören, sehen, fühlen, riechen, schmecken. Wir könnten nicht unterscheiden zwischen wichtig und unwichtig, wir könnten uns nicht konzentrieren und fokussieren.
Fein ausgeklügelte Strategien unseres Gehirns sorgen für diese automatische Selbst-Regulation. Ohne ein Mindestmaß an Selbst-Regulation ist keine Selbst-Kontrolle möglich. Entwicklung und Funktion einer balancierten Selbst-Regulation sind ein entscheidender Anteil der Hirnentwicklung, der neurophysiologischen Entwicklung. Und der Persönlichkeits-entwicklung.

Selbst-Regulation vor Selbst-Kontrolle. Ohne Regulation ist eine Kontrolle weder langfristig noch leicht und energiesparend möglich.

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